5.1 Globaler Zugriff auf Information

5.1.1 Ubiquität und Permanenz

Dass elektronisch vernetzte Information überall verfügbar ist, bedeutet zunächst, dass die Distanz zwischen Quelle und Ziel der Information (dank der Lichtgeschwindigkeit elektromagnetischer Wellen und der weltweiten Verkabelung und Satellitenpositionierung) eliminiert ist. Es spielt keine Rolle, von wo nach wo eine Information abgerufen wird. Dies impliziert aber, dass die physische Präsenz eines Informationssuchenden am Quellort nicht mehr nötig ist, solange die Information nicht durch ihre physische Einzigartigkeit definiert ist, wie etwa eine neu eröffnete archäologische Grabstelle, der noch keine Dokumente angelagert wurden. Die praktische Konsequenz davon ist, dass man Objekte untersuchen, Dialoge führen, Daten verarbeiten kann, für die ehedem teure und zeitraubende Reisen notwendig waren. Die theoretische Konsequenz ist, dass der Ort von Wissen, welches ja gemäss 2.3.1 mit Zugriff auf Information charakterisiert wurde, nicht mehr jener physikalische Ort in einer Datensammlung sein kann, sondern ganz konkret im Umgang mit dem Netzwerk seine physische Plazierung nicht mehr besitzt. Die Identität des Wissens wird damit eine andere als jene durch den physikalischen Raum vorgegebene; dies drückt sich denn auch in der beliebigen Kopierbarkeit der digital codierten Daten aus.

Die permanente Natur elektronischer Informationsvernetzung besagt, dass Daten nicht nur im engen zeitlichen Rahmen der Benutzungslizenz zugänglich sind. Bei wertvollen Quellen etwa, deren Verfügbarkeit traditionell an eine feste lokale Benutzerzeit gebunden war, konnte nicht von zeitlicher "Allgegenwart" gesprochen werden: Weder war die Verfügbarkeit zu allen Zeiten gegeben, noch konnte sie beliebig wiederholt werden. Im EncycloSpace aber kann die Benutzung in der Regel jederzeit und immer wieder erfolgen. Dies ist für die lokale Datenverarbeitung wesentlich, denn grosse Datenmengen müsste man sich bei nur einmaliger Zugriffsmöglichkeit auf seinen lokalen Speicher laden. Man braucht sich also nur die Adresse des Verweises zu merken und greift erst dann zu, wenn es sich als nötig erweist.

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